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Einstellungen und Verhalten zu sozialer Gerechtigkeit
Kurz gesagt: Für die befragten Christinnen und Christen ist soziale Gerechtigkeit ein wichtiges Thema, auch weil sie ihr Glaube dazu ermutigt.
Paul, Vorstudie
„Also früher war es so, dass es mir echt nicht wichtig war, weil ich auch, bevor ich Christ war, war mir eigentlich ziemlich egal, was so um mich rum passiert. Und durch das Christsein sind mir Menschen erst ganz wichtig geworden.“
Soziale Gerechtigkeit ist für die befragten Personen ein wichtiges Thema. Die Ergebnisse zeigen dabei aber auch, dass die Einstellungen und das Bewusstsein zwar hoch sind, das sozial-gerechte Verhalten jedoch geringer ist (der sog. „Knowledge-Action-Gap“). Die befragten Christen und Christinnen haben nicht unbedingt mehr Wissen darüber als die allgemeine Bevölkerung, aber es ist ihnen wichtig, dass sich die Gesellschaft mehr für Gerechtigkeit einsetzt. Nahezu alle Befragten (94,7%; deutschsprachige Schweiz) stimmen eher oder ganz zu, dass sie der eigene christliche Glaube dazu ermutigt, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen.
Kurz gesagt: Das sozial-gerechte Verhalten der Befragten bezieht sich vor allem auf das private Umfeld und weniger auf öffentliche Sichtbarkeit.
Die drei großen Bereiche, in welchen sich ein explizites Verhalten für soziale Gerechtigkeit zeigt, sind das Gespräch mit Familie oder mit Freunden, der Kaufverzicht bestimmter Produkte sowie das Spenden von Geld für die Bekämpfung von Armut. Deutlich weniger häufig genannt wurden die Bereiche, in welchen das Engagement gesellschaftlich sichtbar wird.